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Designerin Wang Lan entführt in die Kultur der chinesischen Miao

21.02.2019

Die Designerin Wang Lan

Wang Lan ist in der Provinz Guizhou im äußersten Südwesten Chinas aufgewachsen. Bereits als Kind lernte sie Nähen und bastelte kurzerhand selbst eine Puppe und deren Kleider. Später studierte Wang Lan Tuschemalerei, erst an der Kunsthochschule des Minoritäteninstituts der Provinz Guizhou, dann an der Kunsthochschule in Shanghai. Zwischenzeitlich arbeitete sie in einer Druckerei und besuchte verschiedene Kurse, um sich weiterzubilden. Nach Deutschland kam die heutige Designerin im Jahre 1997, um an der Kunsthochschule Kassel Textildesign zu studieren. „In dieser Zeit fokussierte ich mich besonders auf Plissee-Stoffe, da ich darin die Nähe und Verbundenheit zu meiner Heimat wiedererkenne“, in der dieser Stoff ein Teil der Kultur darstellt, so Wang Lan.

Im Anschluss an ihr Studium arbeitete die Designerin in verschiedenen Modefirmen in Stuttgart, Hamburg, Berlin und Frankfurt. Heute verkauft sie ihre eigenen Kollektionen in zwei Boutiquen in Berlin und über ihr eigenes Label lancini.

Bild: Wang Lan

Sticktechniken lernen im Workshop

In Wang Lans Workshop „Made in China! Handwerkskunst Sticken“ haben die Teilnehmenden die einmalige Möglichkeit, einen Einblick in die faszinierende und einzigartige Kultur der Miao einzutauchen, unterschiedliche Handwerkstechniken aus dem Bereich der Stickerei zu erlernen und selbst einige kleinere Stickarbeiten nach Vorlagen herzustellen.

Biid: Wang Lan

Sticken im Stil der Miao

„Auch wenn sich meine geografische Lage mit den Jahren verändert hat, ist meine Leidenschaft für die traditionellen Stickereien aus meiner chinesischen Heimat nie verflogen“, erzählt Wang Lan, und so lassen sich die bunten Muster auf zahlreichen ihrer Werke bewundern. Anregungen für die vielen verschiedenen Muster ihrer Arbeit findet sie in der der Kultur der Miao. Zwar hat das Volk der Miao eine eigene Sprache, aber keine eigene Schrift. Aus diesem Grund wurden früher oft Stickereien zur Veranschaulichung von Ereignissen und Erzählungen genutzt. Demnach hat jedes Symbol seine eigene Bedeutung und erzählt einen Teil der Geschichte. Zum Beispiel steht neben vielen weiteren Symbolen der Schmetterling für das Volk der Miao, der Vogel für Freiheit und der Drachen für die Kaiserfamilie. Aber nicht nur die Symbole, sondern auch die verwendeten Farben spielen eine entscheidende Rolle für die Geschichte, so steht die Farbe Silber beispielsweise für Reichtum.

Wer Lust auf mehr bekommen hat, kann Wang Lans Werke auch in ihrer Kunstgalerie und Modeboutique in Berlin Charlottenburg, Seelingstr. 29 in 14059 Berlin oder in ihrer Gruppenausstellung ab dem 14.03.2019 „Horizontalen und Vertikalen: Textil in Kunst und Gestaltung“ bestaunen.