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Interview - Martina Umemura

28.02.2020

Workshop - Haramaki-Boshi: farbenfrohe Strickgrüße aus Japan

Martina Umemura

Seit etwa 30 Jahren wohnt Martina Umemura in Japan. Die Naturwissenschaftlerin machte ihr Hobby, das Stricken, zum Beruf und betreibt seit neun Jahren einen Wollhandel im Kesennuma im Norden der größten japanischen Insel Honshū. Hier wütete 2011 ein Erdbeben der Stufe fünf und ein Tsunami.

„Ich bin wirklich glücklich, wenn ich stricke und mein Geist frei von störenden Gedanken ist,“ so Umemura. Diese Freude wollte sie mit den Opfern der Naturkatastrophe teilen. Daraus entstand die Idee der „Umemura Martina Kesennuma FS Atelier Co., Ltd“, kurz KFS, eine Firma, die in der Tsunamiregion gegründet wurde um attraktive Arbeitsplätze zu schaffen. Sie vertreibt deutsche Wolle und Strickprodukte in ganz Japan und dank einer engen Zusammenarbeit mit der Firma TUTTO Wolfgang Zwerger GmbH, gibt es auf dem japanischen Markt nun KFS Wolle, d.h. spezielle Farben, die Lächeln und Frohsein verbreiten. Besonders gut eignet sich die farbenfrohe Wolle für sogenannte Haramaki-Boshis, die den h+h cologne Besuchern von Martina Umemura in einem Workshop nähergebracht werden. Was genau das ist und wie sich die japanische Handarbeitsbranche eigentlich von der Europäischen unterscheidet, erklärt Martina Umemura im Interview.

Martina Umemura: Haramaki-Boshi

Haramaki-Boshi: Was ist das?

Haramaki ist Japanisch und bedeutet Bauchschmeichler. Boshi ist ebenfalls Japanisch und bedeutet Mütze. Haramaki-Boshi ist also eine Mütze, die die Form eines Bauchschmeichlers hat und geschickt zu einer Wendemütze gedreht wird. Das Stricken hierbei ist wirklich sehr einfach, da es komplett ohne Maschenabnahmen funktioniert. So entsteht im Nu eine fetzige und sehr warme Mütze, da sie im Nachhinein doppelt gelegt wird.

Wie unterscheidet sich die japanische Strickbranche von der europäischen?

In Japan werden Strickanleitungen nicht so sehr in Worten als vielmehr durch Zeichnungen und Strickschriften erklärt. Außerdem wird mehr gehäkelt als gestrickt.

Was erwartet die Teilnehmenden in Ihrem Workshop?

Wir werden gemeinsam ein Mini-Haramaki-Boshi stricken, das dann auch als Handwärmer getragen werden kann. Das Material hierfür wird zur Verfügung gestellt. Die bunt bedruckte Opal Wolle wird durch einfache Techniken noch bunter herauskommen! Mit im Gepäck habe ich auch eine japanische Kollegin. Gemeinsam beantworten wir gerne alle Fragen rund um Japan und natürlich die Haramaki-Boshis.

Vielen Dank für das Interview!

Autor: Antje Bussinger

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